Die sieben Todsünden der SEO
SEO ist ein Experimentierfeld.
Wenn Ihre Website der Gnade eines schwer fassbaren Algorithmus ausgeliefert ist, eröffnet dies das Spielfeld für Innovationen und die Überschreitung der Grenzen traditioneller Taktiken und „Best Practices“.
Trotz wechselnder Trends und Algorithmus-Updates gilt jedoch nach wie vor: Was für den Suchenden gut ist, ist auch gut für die Suchmaschinenoptimierung.
Doch in ihrem unerbittlichen Streben nach mehr Traffic vergessen viele digitale Vermarkter dies immer wieder – und behindern so ihre SEO-Bemühungen, indem sie immer wieder die gleichen Fehler machen.
Anstatt also einen weiteren Artikel darüber zu schreiben, was man tun sollte, um eine suchmaschinenfreundliche Website zu haben, scheint es sinnvoller zu sein, zu sagen, was man nicht tun sollte.
Die Wahrheit ist, dass Sie so viel innovieren können, wie Sie wollen, aber wenn Sie einen (oder mehrere) dieser häufigen Fehler machen, wird es keinen grossen Unterschied machen.
Hier sind ohne weiteres die sieben Todsünden der Suchmaschinenoptimierung.
Erkennen Sie sie, und vermeiden Sie sie um jeden Preis!
Sünde #1: Spammy Backlinks
Backlinks sind für die Suchmaschinenoptimierung von entscheidender Bedeutung. Je mehr hochwertige Links Sie haben, desto glaubwürdiger und glaubwürdiger ist Ihre Website in den Augen einer Suchmaschine. Der Aufbau von Backlinks ist jedoch bekanntlich schwierig.
Im Laufe der Jahre mussten die Marketer bei ihren Taktiken kreativ werden. Dies hat auch dazu geführt, dass einige Leute ethisch fragwürdige Praktiken anwenden, um mehr Links zu erhalten, vor allem indem sie dafür bezahlen. Der Kauf von Backlinks fällt unter die Kategorie der Black Hat SEO.
Für diejenigen, die damit nicht vertraut sind, handelt es sich dabei um schlechte SEO-Taktiken, die gegen die Richtlinien der Suchmaschinen verletzen und versuchen, das System zu manipulieren.
Im Grunde wird dies als Betrug betrachtet, und Ihre Website kann dafür bestraft werden. Suchmaschinen haben kein Problem damit, Massnahmen gegen Ihre Website zu ergreifen, wenn sie gegen ihre Regeln verstösst. Wenn Sie das Spiel mit dem Datenverkehr spielen wollen, müssen Sie es fair spielen.
Abgesehen davon, dass es ziemlich unethisch ist, für Backlinks zu bezahlen, ist es auch eine generell ineffektive Taktik. Das liegt daran, dass viele der Links, die zum Kauf angeboten werden, von spammigen, irrelevanten Websites stammen.
Eines der ersten Dinge, die man bei SEO lernt, ist, dass nicht alle Backlinks gleich viel wert sind. Suchmaschinen geben Links, die von glaubwürdigen Websites stammen, deutlich mehr Gewicht.
Zehn qualitativ hochwertige Links sind viel besser als 100 fragwürdige Links.
Spam-Links können auch organisch entstehen. Manchmal verlinken diese minderwertigen Websites von selbst auf Sie. Daher ist es wichtig, Ihr Backlink-Profil regelmässig zu durchforsten und den Spam zu entfernen.
Auch wenn es verlockend sein mag, für einen schnellen „Boost“ spammige Links zu suchen, ist es die Konsequenzen nicht wert. Konzentrieren Sie sich stattdessen auf die organische Beschaffung von Links, indem Sie hochwertige Inhalte erstellen, die andere Websites dazu veranlassen, auf Sie zu verlinken.
Sünde #2: Missverstehen der Suchintention
Die Suchintention ist der Zweck oder das Endziel hinter der Suchanfrage eines Nutzers.
Der Grund, warum die Suchabsicht so schwierig ist, liegt darin, dass die Art und Weise, wie Sie ein Keyword verstehen, völlig anders sein kann als die Art und Weise, wie er von einer Suchmaschine interpretiert wird.
Dies lässt sich am besten anhand eines Beispiels veranschaulichen:
Nehmen wir an, Sie schreiben einen Artikel über Content-Management-Systeme und möchten auf das Schlüsselwort „CMS“ mit hohem Volumen abzielen. Das macht Sinn, denn CMS ist eine gängige Abkürzung für „Content Management System“.
Wenn Sie jedoch „CMS“ in die Suche eingeben, stellen Sie fest, dass alle organischen Ergebnisse mit einem völlig anderen Thema zu tun haben: den Centers for Medicare & Medicaid Services, einer Regierungsbehörde.
*facepalm*
Es ist an der Zeit, das Keyword-Targeting für Ihren Artikel neu zu justieren.
Wenn Sie den gesamten Artikel zum Thema „CMS“ schreiben, wird er wahrscheinlich nicht ranken. Das liegt daran, dass Sie über eine Art von Software sprechen, die Suchabsicht für dieses Keyword sich aber auf eine Bundesbehörde der USA bezieht.
Der einfachste Weg, ein Malheur bei der Suche zu vermeiden, besteht darin, bei der Keyword-Recherche stets mit der gebotenen Sorgfalt vorzugehen. Wie Sie aus dem Beispiel ersehen können, ist es ganz einfach, eine schnelle Suche nach dem Zielkeyword durchzuführen und die Ergebnisse zu überprüfen.
Dies zeigt Ihnen, wie die Suchmaschine die Suchanfrage auf der Grundlage der von ihr bereitgestellten Content-Empfehlungen interpretiert.
Sünde #3: Benutzererfahrung bleibt ein nachträglicher Gedanke
Eine Website mit schlechter UX ist eine Eintrittskarte zu schlechteren Suchergebnissen. Doch für viele Marketer steht die Benutzerfreundlichkeit immer noch hinter der Erstellung von Inhalten zurück.
Sie werden feststellen, dass sich dieser Artikel wie ein roter Faden durchzieht: Was gut für den Nutzer ist, ist auch gut für die Suchmaschinenoptimierung.
Irgendwann ist jeder von uns schon einmal auf eine Website mit langsamen, fehlerhaften Funktionen und vielen Pop-ups gelandet. Wenn ich auf einer solchen Website lande, ist mein erster Instinkt, sie zu verlassen. Ich bin sicher, dass viele andere das genauso sehen.
Was nützt es, erstklassigen Content zu erstellen, wenn Ihr Zielpublikum nicht in der Lage ist oder nicht weiss, wie es sich darin zurechtfindet?
Zudem erfordert die Lösung eines UX-Problems oft die zusätzliche Hilfe eines Web-Designers oder Software-Entwicklers. Es ist nicht immer eine einfache Lösung, aber sie ist von entscheidender Bedeutung.
Suchmaschinen sind so konzipiert, dass sie die benutzerfreundlichsten Ergebnisse im Web liefern. Es spielt also keine Rolle, wie gut Ihre Inhalte sind, wenn Ihre Website es unmöglich macht, sie zu geniessen.
Aus diesem Grund sollte eine funktionale, leicht zugängliche und einfach zu navigierende Website ganz oben auf Ihrer To-Do-Liste stehen.
Sünde #4: Über-Optimierung
Ob Sie es glauben oder nicht, es gibt so etwas wie eine zu starke Optimierung.
In der SEO nennen wir das gerne Keyword-Stuffing. Dabei handelt es sich um die übertriebene Verwendung von Keywords auf einer Webseite, um bessere organische Rankings zu erzielen. Sie platzieren Keywords in den Metadaten, im Fliesstext oder im Link-Ankertext einer Seite auf eine Weise, die eindeutig erzwungen oder unnatürlich ist.
Hier ist ein Beispiel:
„Unternehmen X ist Ihr One-Stop-Shop für alles, was mit Social Media Marketing zu tun hat. Unsere Social-Media-Marketing-Software ist eine Weltklasse-Lösung, die von Social-Media-Marketing-Profis auf der ganzen Welt genutzt wird. Hier finden Sie alles, was Sie für Ihr Social Media Marketing brauchen.“
Nicht jedes Keyword-Stuffing ist so offensichtlich, aber Sie verstehen die Idee.
In den Anfängen des Internets konnte man eine Webseite mit Keywords bestücken, um das System auszutricksen und die Platzierung zu verbessern. Doch mit der Zeit und den immer ausgefeilteren Suchmaschinen wurde diese Praxis schnell obsolet. Heute wird Keyword Stuffing mit Black Hat SEO assoziiert und kann dazu führen, dass Ihre Website abgestraft oder sogar dauerhaft deindexiert wird.
Es ist erwähnenswert, dass Keyword-Stuffing manchmal unbeabsichtigt sein kann. Um dies zu vermeiden, sollten Sie sich bei der Planung und Recherche Ihrer Inhalte die Zeit nehmen, mehrere Keyword-Varianten zu ermitteln. Überlegen Sie sich verschiedene Möglichkeiten, dasselbe zu sagen – Synonyme sind Ihr bester Freund.
Im Zweifelsfall sollten Sie daran denken, dass Sie Content für Menschen erstellen. Nicht für Bots oder Crawler von Suchmaschinen.
Sünde #5: Den Traffic als einziger Massstab für den Erfolg nehmen
Das Ziel der Suchmaschinenoptimierung besteht im Wesentlichen darin, den organischen Traffic zu erhöhen. Das bedeutet aber nicht unbedingt, dass der Traffic die einzige Kennzahl sein sollte, die Sie zur Überwachung der SEO-Leistung verwenden.
Für sich genommen ist der Datenverkehr nichts weiter als eine Eitelkeitskennzahl.
Wenn Sie eine Million monatliche Web-Besucher haben, aber keiner dieser Besucher in Leads oder Kunden umgewandelt wird, dann ist das nicht wirklich wichtig, oder?
Sie müssen den Traffic zusammen mit anderen wichtigen Kennzahlen wie Absprungrate, Klickrate und Konversionen betrachten. Erst dann erhalten Sie ein vollständiges Bild davon, was auf Ihrer Website tatsächlich passiert.
Es ist auch wichtig zu wissen, dass die Daten nicht immer schwarz und weiß sind. Einige Ihrer am besten konvertierenden Seiten können auch zu den Seiten mit den geringsten Besucherzahlen gehören. Das heißt aber nicht, dass sie weniger wertvoll sind.
Fixieren Sie sich nicht allein auf den organischen Traffic. Obwohl er ein starker Indikator dafür ist, dass Ihre SEO-Bemühungen Wirkung zeigen, ist er nur ein Teil einer viel grösseren Geschichte.
Sünde #6: Kürzungen beim Inhalt
Es ist zeitaufwändig, gute Inhalte zu konzipieren und zu erstellen, das ist einfach so. Infolgedessen tappen viele Vermarkter in die Falle, glanzlose Inhalte zu erstellen, nur um ein gutes Ranking zu erzielen.
Je mehr Inhalte Sie erstellen, desto höher sind Ihre Chancen, für neue Suchbegriffe organisch zu ranken. Sie sollten jedoch niemals Qualität für Quantität opfern.
Mit mittelmässigen Inhalten tun Sie sich auf lange Sicht keinen Gefallen. Wenn Sie sich durch Ihren Redaktionskalender hetzen, nur um etwas zu veröffentlichen, sind Ihre Beiträge wahrscheinlich weder Ihre Zeit noch Ihr Geld wert.
Inhalte ohne Recherche, Daten, Einzigartigkeit und ein gewisses Mass an Unterhaltung ziehen nur selten Backlinks an und sind für andere Qualitätsseiten weniger attraktiv, um sie zu verlinken.
Ausserdem riskieren Sie, Leser zu verlieren. Ihre Inhalte sollten in erster Linie für Ihr Publikum bestimmt sein. Wenn Sie nur geistlose Artikel mit 700 Wörtern schreiben, um ein gutes Ranking zu erzielen, wie kann das Ihre Marke stärken, Ihrem Vertriebsteam helfen oder Ihr Publikum ermutigen, mit Ihnen arbeiten zu wollen?
Es ist zwar arbeitsintensiver, aber sich die Zeit zu nehmen, um gute Inhalte zu erstellen, ist eines der besten Dinge, die Sie für SEO tun können.
Versetzen Sie sich in die Lage Ihres Publikums und in das, was es schätzt, wenn Sie Themenideen entwickeln. Stellen Sie Nachforschungen darüber an, wie sie Inhalte konsumieren möchten. Video oder Artikel? Podcast oder Live-Show?
Beurteilen Sie die SERP, um zu sehen, was derzeit gerankt wird, und finden Sie Lücken, in denen diese Teile fehlen, und stellen Sie sicher, dass Ihre Teile robuster, datengestützt und leichter zu verdauen sind.
Die Erstellung von SEO-gerechten Inhalten ist keine Entschuldigung dafür, auf Qualität oder Kreativität zu verzichten. Diese Elemente sollten sogar unverzichtbar sein, wenn Sie Ihre Konkurrenten ausstechen und Ihre Marke aufbauen wollen.
Sünde #7: Kopieren und Recherchieren auf die lange Bank schieben
Die Texte auf Ihrer Website spielen eine entscheidende Rolle für die Art und Weise, wie Besucher Ihr Unternehmen wahrnehmen und verstehen. Sie haben auch einen erheblichen Einfluss auf Ihre Suchmaschinenoptimierung.
Gründliches und strategisches Copywriting in Verbindung mit umfassender Zielgruppenforschung ist entscheidend, um das Suchmaschinenmarketing insgesamt voranzubringen.
Die meisten Vermarkter wissen inzwischen, dass man eine Keyword-Recherche durchführen muss, bevor man mit dem Schreiben von Inhalten beginnen kann. Viele verstehen jedoch nicht, wie detailliert Sie Ihre Recherche durchführen müssen, wenn Sie echte SEO-Ergebnisse sehen wollen.
Nehmen Sie sich die Zeit, Ihre Zielkunden-Persona(s) genau zu studieren. Machen Sie sich ein Bild davon, was sie interessiert und welche Probleme sie zu lösen versuchen. Führen Sie eingehende Keyword-Analysen durch, um zu verstehen, welche Begriffe sie für ihre Suche verwenden. Beurteilen Sie die Sprache, die Ihre Konkurrenten verwenden.
Danach können Sie diese Erkenntnisse in den Text Ihrer Website einfliessen lassen.
Denken Sie daran, dass Traffic ohne Conversions nur eine Zahl ist. Leistungsstarke Texte sind die geheime Zutat, die Nutzer anzieht, ihre Absichten einfängt, ihre Probleme anspricht und sie dann zum Handeln bewegt.
Nicht jeder Vermarkter ist ein erfahrener Werbetexter. Aber wenn Sie Ihre Zielgruppe und deren Online-Verhalten genau verstehen, kann jeder Marketer besser darin werden, Texte zu verfassen, die den organischen Traffic und die Konversionen fördern und den Besuchern ein reibungsloses Erlebnis bieten.